Fähnlein

Historischer Hintergrund

Nach ersten eigenen Erfahrungen aus verschiedenen Kriegen verdingte sich Georg von Frundsberg
(*1473 Mindelheim, +1528 ebenda) wahrscheinlich schon ab 1501 als Söldner im Dienst der benachbarten Reichsstadt Memmingen. Er verpflichtete sich gegen Bezahlung im Kriegsfall in die Reichsstadt, bzw. zum reichsstädtischen Heer mit mehreren Bewaffneten zu Pferd zu reiten.

 

Nachdem Herzog Georg der Reiche von Bayern-Landshut (*1455 Burghausen, +1503 Ingolstadt) kinderlos starb, spitzte sich die Auseinandersetzung um seine Nachfolge, der „Landshuter Erbfolgekrieg“, zu. Deshalb forderte 1504 Georg von Frundsberg von der Stadt Memmingen, ihm ein Fähnlein Landsknechte zu stellen, welches er im Erbfolgekrieg erfolgreich einzusetzen wusste. Bei seiner ersten eigenen Führungsaufgabe, als Hauptmann von 100 Knechten, 25 Reitern und einigen Geschützen aus Memmingen fiel er in der Schlacht am Wenzenberg bei Regensburg dem späteren römischen Kaiser Maximilian I. (*1459 Wiener Neustadt, +1519 Wels) auf, der ihn daraufhin zum Ritter schlug.

Geschichte des Memminger Fähnleins

Die erste Erwähnung einer Landsknechtsgruppe am Fischertagsumzug geht auf das Jahr 1884 zurück. Doch vermutlich war dies keine feste Gruppe, sondern sie formierte sich für andere Umzüge neu. Auch beim Memminger Fischertag 1925 nahm eine Abteilung "Armbrustschützen" als Vorläufer unserer späteren Landsknechtsgruppe teil. Die Landsknechtsgruppe des Memminger Fischertages wurde dann 1959 gegründet und ist eine Abteilung des Fischertagsverein Memmingen e.V., dem ausrichtenden Verein des Fischertages und der Wallensteinfestspiele.

 

In der Hauptversammlung des Fischertagsvereins am 27. November 1959 im Hotel "Zum schwarzen Ochsen" vermerkt der Rechenschaftsbericht der Vorstandschaft die "Erweiterung des Heimatfestes unter anderem durch die Anschaffung von Kostümen für die Landsknechte". So können wir das Datum der Gründung unserer Gruppe für spätestens Herbst des Jahres 1959 als gesichert betrachten. Der erste Auftritt dieser neu formierten Gruppe ist für den Fischertag 1960 zu vermelden. Wie der Chronist stolz vermerkte, erregte die Gruppe beim Fischertag 1960 großes Aufsehen, nicht zuletzt wegen der drei begleitenden berittenen Herolde. Erster Hauptmann des Haufens wurde Helmut Scheufele.

 

Ab 1968 wagte sich der Haufen an eine revolutionäre Erneuerung: Es gibt die ersten Marketenderinnen. 1977 wurde das Spiel um Pfeifer erweitert. Als 1980 die Gruppe um einen kompletten Tross vergrößert wurde, dem sich nun Weiber und Kinder der kämpfenden Truppe anschließen konnten, sprang die Mitgliederzahl stark an. 1999 wurde zum ersten Mal der selbstgebaute Armbrustschießstand der Öffentlichkeit präsentiert. Eine weitere große Veränderung fand 2008 statt. Die bisher nur farblich unterschiedlichen Gewänder wurden umgenäht und um 30 neue Gewänder erweitert und damit für jeden Landsknecht ein individuelles Gewand angefertigt. Im folgenden Jahr 2009 wurden auch noch 20 Langspieße angeschafft, was das Erscheinungsbild der Gruppe ungemein positiv veränderte. Inzwischen hat das Fähnlein über 160 Mitglieder in einer Alterspanne von einem bis 70 Jahren.

Befehlsleut


Michael Karrer

Hauptmann

(1. Gruppenleiter)

Alexander Zahn

Feldwaibel

(stellv. Gruppenleiter)

Stefan Schönhals

Hurenwaibel

(stellv. Gruppenleitung)

Johanna Karrer

Pfennigmeisterin

(Kassierin)

Isabel Anwander

Schreiberling

(Schriftführerin)